Es gibt verschieden Tonerden, die innerlich und äusserlich angewendet werden können. Bekannt ist die Einnahme von Heilerde bei Magenproblemen wie Sodbrennen und die Lavaerde, die auch als Wascherde, Rhassoul oder Ghassoul als Waschmittel und in kosmetischen Produkten beliebt ist. Tonerde gibt es je nach Zusammensetzung in den Farben gelb, rot, grün, braun und weiss. Allen Erden gemein ist, dass sei in der letzten Eiszeit entstanden sind, als Gletscher Felsen und Gestein zu feinem Staub zermahlen haben. Es werden Erden unterschieden, die der Wind zusammengetragen hat (Ablagerungstonerden), solche, die aus zersetztem Feldspat stammen (Kaolinite) oder aus zerfallenem Eruptivgestein (Montmorillonite).
Die Erden bestehen aus verschiedenen Mineralien und verhalten sich in ihrer Wirkung ähnlich. Ich will auf eine Heilerde eingehen, die seit über 100 Jahren als Klassiker voll im Trend liegt.
Adolf Just (1859-1936), ein Pionier der Naturheilkunde, entdeckte die therapeutischen Eigenschaften einer speziellen Erde. Nach langem Suchen hatte er in Blankenburg im Harz einen Lössboden gefunden, der aus Silikat, Kalkspat, Feldspat, Dolomit und Tonmineralien besteht. Als Löss werden Ablagerungen bezeichnet, die während der Eiszeit von periodisch starken Winden bis zu 15 Meter hoch aufgeweht wurden. Löss ist ein feinkörniges, mineralstoffreiches Locksediment. Böden, die aus Löss hervorgegangen sind, garantieren hohe Ernteerträge.
Adolf Just gründete 1896 im Harz den Jungborn als Lehranstalt für naturgemässe Heil- und Lebensweise. Er traf den Nerv der Zeit. Im Jungborn erholten sich zum Beispiel der Philosoph und Anthroposoph Rudolf Steiner, der Schriftsteller Franz Kafka und später die Schauspielerin Marika Rökk.
Adolf Just entwickelte ein spezielles Verfahren zur Aufbereitung der heilenden Erde. Sie wird bei 130 Grad getrocknet, um mögliche Keime abzutöten. Anschliessend siebt man sie in unterschiedlichen Feinheitsgrade. Innerlich und äußerlich angewendet, bindet die Heilerde überschüssige Säure und saugt sie wie ein Schwamm auf.
Diese Heilerde ist heute unter dem Namen Luvos® in verschiedenen Feinheitsgraden erhältlich. Ähnliche Wirkungen haben das Schweizer Heilgestein AION A® sowie reine Lava- und Tonerde von Naturkosmetikanbietern.
Am wirksamsten ist Heilerde, wenn man sie als Paste auf die Haut aufträgt. Damit wird die Haut porentief gereinigt und verfeinert. So lassen sich Hautunreinheiten wie Akne und Pickel sowie fettige Haut natürlich behandeln.




